Breko: Telekom soll Festnetz abgeben

06.10.2015 von

Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) verlangt, dass die Deutsche Telekom das Festnetz abgibt und Zugänge dazu künftig von einem eigenständigen Unternehmen verwaltet werden.

Der Breko-Verband, in dem sich die Festnetz-Wettbewerber der Telekom organisiert haben, will damit erreichen, dass sich die Telekom wie alle anderen DSL-Provider die sogenannten Vorleistungsprodukte für DSL-Anschlüsse kaufen muss. Nur so könnten das Infrastruktur-Monopol abgeschafft und endlich sämtliche Provider gleich behandelt werden, so der Breko in einer Mitteilung.




„Wir brauchen ein rechtlich und eigentumsseitig selbstständiges Festnetzunternehmen, das die notwendigen Vorleistungen sowohl für die Telekom als auch für deren Wettbewerber diskriminierungsfrei erbringt“, so Breko-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers. Es gibt aus Sicht des Breko keine Alternative als die vorgeschlagene Trennung, da es seit der Liberalisierung des deutschen Telekommunikationsmarktes vor 17 Jahren nicht gelungen wäre, die geforderte Gleichbehandlung zwischen der Telekom und anderen Providern zu schaffen.

Breko fürchtet neues Mononpol der Telekom

Der Breko befürchtet vor allem, dass der deutsche Telekommunikationsmarkt wieder re-monopolisiert werden könnte. Vor einem Monat hat  die Telekom bei der Bundesnetzagentur beantragt, rund 8.000 Hauptverteiler exklusiv mit Vectoring aufrüsten zu dürfen, um dann circa 5,9 Millionen Haushalte mit schnellem Internet zu versorgen. Würde diesem Wunsch entsprochen, sieht der Breko den Wettbewerb beim flächendeckenden Ausbau mit schnellen Internet-Anschlüssen in Gefahr. Dies würde auch steigende Preisen für die Verbraucher bedeuten.

Darüber hinaus forderte der Breko erneut, dass sich die Bundesregierung von sämtlichen Anteilen an der Telekom trennt. Mit dem zu erwartenden Milliarden-Erlös könnten dann Glasfaseranschlüsse besonders in ländlichen Regionen ausgebaut werden. Laut Breko sympathisieren bereits das Bundesfinanzministerium, der Bundesrechnungshof und die Monopolkommission mit dieser Idee.

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