Alternativen für Kunden ohne DSL-Anschluss
Alternativen für Kunden ohne DSL-Anschluss Im Jahr 2000 war die Hochphase des Zugangs per Flatrate für Schmalbandkunden. Bis im Herbst des gleichen Jahres auch wieder das Aus für die meisten Angebote kam. Das Problem, dass es bis heute kaum ernstzunehmende Tarife gibt, liegt in den Abrechnungsmodalitäten und den schwer kalkulierbaren Kosten die den Internetanbietern entstehen. Diese zahlen an die Deutsche Telekom für die Nutzung deren Leitungen keinen Fest-, sondern einen Minutenpreis.
Ob sich im Zuge des T-Online-Angebots neue Angebote für Schmalbandkunden auf den Weg bringen lassen, bleibt abzuwarten. Vom Preis von fast 80 Euro lassen sich wohl nur wenige Kunden überreden. Außerdem gibt es neben den Schmalbandangeboten mittlerweile neue und vor allem schnellere Alternativen zum DSL-Anschluss. So endete Mitte Dezember letzten Jahres die Versteigerung der WiMAX-Lizenzen. Aber auch die TV-Kabelnetze werden derzeit verstärkt für die schnelle Datenübertragung ausgebaut. In vielen Gebieten ist das Surfen und Telefonieren über das Fernsehkabel bereits möglich. Aus Sicht der Mobilfunker dürfte auch der UMTS-Zugang als Alternative zum DSL-Anschluss gelten.
Der drahtlosen Übertragungstechnik wird derzeit eine hoffnungsvolle Zukunft prognostiziert. Nach der Versteigerung der Lizenzen Mitte Dezember 2006 können nun drei bundesweit-tätige Anbieter funkgestützte Breitbanddienste anbieten. Die Unternehmen die bundesweite Frequenzpakete ersteigert haben sind: Clearwire, Deutsche Breitbanddienste (DBD) und Inquam Broadband. In den Regionen Oberpfalz sowie Ober- und Niederbayern werden vier Unternehmen um die Kunden konkurrieren.
WiMAX steht für Worldwide interoperability for Microwave Access und kann sich aufgrund seiner großen Reichweite und hohen Übertragungsrate als Funkalternative zu Festnetz-DSL etablieren. Im Vergleich mit dem ebenfalls drahtlosen Übertragungsstandard WLAN kann WiMAX einen erheblich größeren Versorgungsbereich abdecken. Mit einer Reichweite von theoretisch bis zu 50 km und einer Datentransferrate von bis zu 109 Mbit/s. In der aktuellen Spezifikation 802.16-2004 können auch Verbindungen ohne direkten Sichtkontakt realisiert werden. So können auch dichtbebaute Gebiete erschlossen werden. Durch die vergleichsweise hohe Reichweite ist WiMAX aber auch bestens geeignet, dünn besiedelte Gebieten mit einem schnellen Internetzugang zu versorgen.
Eine bereits jetzt schon in vielen Gebieten nutzbare Alternative bietet das TV-Kabel. Dies ist in einigen Regionen soweit ausgebaut, dass darüber auch telefoniert und gesurft werden kann. Besonders mit dem neuen Schlagwort "Triple Play" gehen die Kabelnetzbetreiber auf Kundenfang. Mit ihren Netzen erreichen die Anbieter etwa 70 Prozent der Bevölkerung – auch wenn noch längst nicht das gesamte Netz internetfähig ist. TV-Kabelanbieter erreichen grundsätzlich dagegen Die Kabelnetzbetreiber haben jedoch bereits begonnen, ihre Netze sukzessive auszubauen und rückkanalfähig zu machen.
Aktuelle Angebote sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
| Anbieter | Region | Mindestkosten | Flatrates inkl. | Inhalte |
|---|---|---|---|---|
| Kabel Deutschland | Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen | 49,95 Euro | DSL+Fon | |
| KabelBW | Baden-Württemberg | 40 Euro | DSL+Fon+TV | 30 TV-Kanäle, 35 Musikkanäle |
| ish & iesy (Kabel) mit eig. Modem | Nordrhein-Westfalen, Hessen | tividi 3play 56 Euro | optional erhältlich | 75 TV-Kanäle (tividi KOMPLETT), arena |
| ewt (Kabel, HDTV) | Teile Sachsens, Bayerns, Sachsen-Anhalts, Niedersachsens, Hessens, Nordrhein-Westfalens, Wismar, Berlin | 43 Euro | DSL+TV | optional mehr TV und Fon-Flatrate |
<span>(Stand: Januar 2007)</span>