Internet liegt oft schon in der Wand

Internet liegt oft schon in der Wand

Zugegeben. Ihre Zahl ist nicht groß, gemessen an der Gesamtbevölkerung. Aber es gibt sie: Regionen ohne Zugang zum schnellen Internet per DSL. Der Branchenverband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM)schätzt den Umfang auf 2.200 Gemeinden. Und auch die Bundsregierung warnt: Eine Million Haushalte sind ohne DSL. Dabei gilt das Fehlen von schnellem Internet als gewaltiger Standortnachteil. Gerade im Osten Deutschlands gucken viele Menschen in die Röhre. Man könnte auch sagen: ins Glasfaserkabel. Denn mit modernem Glasfaserkabel sind die Gemeinden damals von der Telekom ans Telefonnetz angeschlossen worden. DSL setzt aber eine Kupferleitung voraus.

Eine mögliche Alternative liegt aber oft schon in der Wand: das TV-Kabel. Gerade die Mieter großer Wohnungsbaugenossenschaften oder Wohneigentümergesellschaften zahlen den Kabelanschluss automatisch mit den Nebenkosten. Dennoch liegt der Anteil von DSL bei schnellem Internet bei über 90 Prozent. Der Marktanteil des Breitbandkabels liegt bei nur 4,7 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium warnt in Monatsbericht von September 2007 gar vor "gravierenden Defiziten in der Nutzung des Breitbandkabels" und nennt die Fixierung auf DSL eine Wachstumsbremse. Alle Nationen mit einer höheren Dichte von schnellen Kabelanschlüssen hätten auch einen höheren Anteil bei der Nutzung des Breitbandkabels für das Internet.