"Green IT" - mehr als Strom sparen

"Green IT" ist mehr als Strom sparen

Dass Green IT auch grün hergestellt werden kann, zeigte die Firma Rittal aus Herborn in Mittelhessen auf der CeBIT. Rittal zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Serverschränken. Für diese Spezialmöbel hat Rittal ein Material auf Holzbasis entwickelt, das sich verarbeiten lässt wie Kunststoff, preislich etwa mit Aluminium vergleichbar ist und zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist. Davon ist Diplomingenieur Daniel Wölfel so überzeugt, dass er sich versucht fühlt, Messebesuchern am Stand von Rittal einige Kügelchen des "PLA" oder "Legnin" genannten Materials zum Verzehr anzubieten.
Laut Wölfel lässt sich ein solcher Serverschrank problemlos entsorgen, wenn er ersetzt werden muss. Die Rückwände der Schränke fertigt Rittal schon länger aus Holz. Das sei bei den Kunden beliebt, erklärt Wölfel. Die Geräte im Schrank müssten dann rückseitig nicht mehr elektrisch isoliert werden, wie das bei Metall nötig sei.

Bei der Energieversorgung arbeitet Rittal zusammen mit dem Schwesterunternehmen Würz, das auf Blockheizkraftwerke spezialisiert ist. Beide Unternehmen gehören zur Unternehmensgruppe Friedhelm Loh mit Sitz in Haiger, ebenfalls in Mittelhessen. Gemeinsam entwickeln die Unternehmen Brennstoffzellen. So zeigt Wölfel eine mobile Brennstoffzelle im soliden Serverschrank. Das Aggregat werde von der Deutschen Telekom genutzt, erklärt der Energietechniker. Der Telekommunikationsriese platziere oft bei Großveranstaltungen Telefonstelen. Diese Telefonstelen werden mit Ökostrom betrieben – etwa über Solarzellen. Wenn es zu Lücken in der Stromversorgung kommt, dann springt die mobile Brennstoffzelle ein. Sie kann eine solche Telefonanlage bis zu 48 Stunden lang autark betreiben.