Meilenweit von HD entfernt


Auch ohne einen Blick auf die technischen Details von Zattoo fällt auf, dass der Player meilenweit entfernt ist von HDTV. Die Auflösung beträgt im geöffneten Browser-Fenster 352x288 Pixel und bleibt auch im Vollbildmodus bei 480x288 Pixeln.

Das sieht auf dem 13- oder 15-Zoll-Bildschirm eines Notebooks noch passabel aus. Auf einem größeren Bildschirm sollte man die Finger vom Vollbildmodus lassen. Zattoo ist ein Immer-dabei-Player, mit dem man auch im Café mal die Lieblingsserie gucken kann, wenn ein öffentliches WLAN vorhanden ist. Für den Genuss von aufwändigen Naturdokus mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen oder für das Heimkinoerlebnis mit dem neuesten Hollywood-Blockbuster eignet sich Zattoo nicht so gut.

Technisch braucht Zattoo einen Datenstrom von 500 Kbit pro Sekunde. Das sollte jede Breitbandverbindung hergeben.

Sugih Jamin, Beat Knecht und Wenjie Wang gründeten 2005 Zattoo und schwimmen seither auf der Erfolgswelle. Inzwischen nutzen mehr als eine Million Fernsehzuschauer allein in Deutschland den Dienst, der sich über Werbeeinblendungen beim Kanalwechsel finanziert.

Zattoo, die legale TV-Tauschbörse
Das Nutzeraufkommen kann Zattoo so genau kontrollieren, weil es die Anmeldepflicht gibt. Die muss sein, weil es sich bei Zattoo im Prinzip um eine P2P-Tauschbörse handelt. Die TV-Streams werden nicht von den Servern des Projektes zu allen Nutzern gestreamt, sondern von einem Nutzer zum nächsten.

Während Musik- oder Film-Tauschbörsen aber oft in einer rechtlichen Grauzone operieren, verspricht Zattoo, dass der Dienst urheberrechtlich einwandfrei ist. Das mittlerweile 50 Mitarbeiter umfassende Projekt verhandelt für jedes Land getrennt, welche Kanäle übertragen werden dürfen und welche nicht.

Deshalb steht Zattoo nur in wenigen Ländern zur Verfügung: Neben der Schweiz, wo Zattoo gestartet ist, bietet das Projekt seine Dienste in Dänemark, Spanien, Deutschland, Belgien, Norwegen, Grossbritannien und Frankreich an.