0190er-Missbrauch: Handynutzer sollen ungeschützt bleiben

Die Bundesregierung will mit einem vorgelegten Gesetzentwurf die ausufernden Betrugs- und Missbrauchsfälle mit 0190er Nummern in den Griff bekommen. Handy Benutzer werden dabei allerdings vom verbesserten Verbraucherschutz ausgeschlossen. „Für Mehrwertdiensteabzocker ist dies eine Einladung auf dem Silbertablett, ihre Geschäfte auf Mobilfunkkunden zu konzentrieren“, sagte Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Sie ist dafür, dass beim Handy die gleichen Schutzmechanismen greifen wie im Festnetz.

Die Begründung der Bundesregierung für die Ausnahmeregelung, ist die fehlende Transparenz auf dem Mobilfunkmarkt. Schnelle Änderungen der Preise und Kosten wären für den Verbraucher sowieso kaum noch zu durchschauen. Diese Begründung sei absurd, so der vzbv, da es manche Anbieter mit ihrer Tarifpolitik gerade darauf abgesehen hätten, die wahren Preise zu verschleiern.

Ebenfalls Nachbesserungsbedarf sieht der Verband bei der Ausweitung der geplanten Vorschriften. Es seien nicht mehr nur die 0190er und 0900er Nummern mit denen die Abzocke betrieben würde. Auch bei den Nummern 0118... oder 0137.. seien in letzter Zeit Missbrauchsfälle registriert worden. Diese müssten ebenfalls strengeren Vorschriften unterworfen werden. (sl)

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