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Nachfrage nach WLAN-Hotspots noch gering

03.06.2004 von
Der Markt für Public WLAN Internetzugänge entwickelt sich äußerst schnell. In weniger als 24 Monaten wurden über 2.300 kommerziell betriebene WLAN-Hotspots an Orten mit starkem Publikumsverkehr insatlliert. Die Nachfrage nach diesen öffentlichen drahtlosen Internetzugängen konnte mit dem starken Angebotswachstum bei weitem nicht mithalten. Die meisten der Hotspots werden pro Tag durch weniger als fünf Kunden genutzt. Vielen potenziellen Nutzern sind die Angebote zu teuer, zu umständlich und zu unsicher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste.

Der hohe Preis von 5 bis 10 Euro für eine Stunde Internetzugang und die mangelnde Nutzungsfreundlichkeit der WLAN-Hotspots sind gegenwärtig die entscheidenden Barrieren aus Verbrauchersicht. Die Nutzer möchten nicht bei jedem Anbieter neue Zugangsprozeduren und Abrechnungsverfahren erlernen, sondern es bedarf fester Vertragsbeziehungen, die das Roaming mit möglichst vielen fremden Hotspots ermöglichen.

Weitere Ergebnisse zeigen, dass ein wirtschaftlich tragfähiges und nachhaltiges Geschäftsmodell nur an attraktiven Hotspots wie beispielsweise an Flughäfen möglich ist, die von zahlungsbereiten Nutzergruppen wie Businessanwender frequentiert werden. Bei einer Vielzahl von zumeist kleineren Hotspots ist ein selbsttragendes und nachhaltiges WLAN-Geschäftsmodell auch mittel- bis langfristig sehr unwahrscheinlich.

Die betroffenen WLAN-Angebote in Hotels, Cafés, Restaurants werden aber nicht eingestellt. Künftig ist vielmehr damit zu rechnen, dass die Betreiber auf die aufwändigen Abrechnungssysteme verzichten und den drahtlosen Internetzugang als kostenlosen Add-on zu ihren Dienstleistungen anbieten und über eine Mischkalkulation finanzieren.