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Mobilfunkbetreiber brauchen neue Modelle

Zwei Drittel der Experten aus der Telekommunikations-, IT- und Fernsehbranche halten die Option als Infrastrukturprovider für am besten geeignet, um sich trotz des Preisdrucks zu behaupten. Vor allem Mobilfunkbetreiber müssen sich im verschärften Wettbewerb neu positionieren, ergab der zweite Teil der Studie "Mobile Outlook", die der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco jetzt veröffentlicht hat.

Nach Meinung der befragten Experten müssen sich die Mobilfunkbetreiber zwischen den Polen Service und Infrastruktur entscheiden. Vor allem unter dem Druck der so genannten Discounter müssten sie "ihre Strategien neu erfinden, wenn sie dauerhaft überleben wollen", mahnt Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Leiterin des AK M-Commerce bei eco.

Allein in den letzten zwölf Monaten hat sich die Zahl der Discounter verfünffacht, rechnet Horster vor. Zur Zeit sind es rund fünfzig. Diese Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz haben die lange gewachsenen Strukturen aufgebrochen und den etablierten Marken viele Kunden abgejagt. Allerdings hat die Anzahl der Discounter wohl ihren Scheitelpunkt erreicht. 65 Prozent der Befragten vertreten diese Ansicht und leiten daraus ab, dass in naher Zukunft über neue Geschäftsmodelle nachgedacht werden muss.

Was die Discounter gezeigt haben: Die Kunden verlangen einfache und verständliche Preismodelle. In einem Ranking von 1-5 setzte fast die Hälfte der Befragten diesen Aspekt auf Platz eins. Zwar erhielten auch niedrigere Verbindungspreise viele Stimmen. Horster geht jedoch davon aus, der Wettbewerb alleine über den Preis sei "allmählich ausgereizt".

Zielgruppenspezifische Angebote und Marken erkennt die Studie als weiteren wichtigen Schritt. Als Beispiel nennt Horster die Marke "Ay Yildiz", die gerade bei jungen Türken sehr gut ankomme. Spezielle an Frauen und Senioren gerichtete Angebote gebe es dagegen noch wenig: Hier sieht die Expertin noch "große Chancen" für die Mobilfunkbetreiber.

Jamba hält sie dagegen für ein gutes Beispiel für "etwas ungewöhnlich anmutende" Zusatzleistungen. Nicht nur eine Handyversicherung kann man von Jamba bekommen, sondern etwa auch Freiminuten für das Anschauen von Online-Werbevideos oder die Teilnahme an SMS-Umfragen. Die größere Bereitschaft der Mobilfunkkunden zur direkten Interaktion erhöhe die Chancen für solche Modelle.
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