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Experten warnen vor Viren im Handy

01.08.2000 von
Die schöne neue Handy-Welt könnte für viele Nutzer zum Albtraum werden: Mit den Mobilfunk-Standards GPRS und UMTS erhöht sich nicht nur der Funkverkehr mit Grafiken und Texten - die mobilen Alleskönner werden auch anfälliger für Viren. So warnt die US-Marktforschungsgesellschaft Giga Information in einer am Montag veröffentlichten Studie vor einer "Flutwelle" von Handy-Viren, die vor allem über die neue Version der Internet-Sprache WML ins Netz gelangen könnten. Das berichtet die Berliner Morgenpost in ihrer heutigen Ausgabe. Das im Juni eingeführte WML 1.2 erlaubt die breitflächige Übertragung von Computerprogrammen in die internetfähigen WAP- Handys und damit laut Giga "die Fernsteuerung von Mobiltelefonen". Die Programme könnten selbständig Handy- Telefonbücher verändern und Funktionen wie das Versenden von Texten auslösen, ohne dass es der Besitzer merke.

Wilhelm Heyer, Produktmanager des Berliner Softwareunternehmens Condat, sieht eine ganz andere Gefahr. Wenn der Virus einer Textdatei auf den Mobilfunk durchgreife, könnte in einem Umkreis von rund 20 Kilometern das gesamte Netz ausfallen. Der Experte glaubt allerdings nicht, dass sich Texte quasi von ganz alleine auslösen. "Wenn die Hersteller der Geräte die Sicherheitsbestimmungen der Software befolgen, ist so etwas nicht möglich", meint der Condat- Mitarbeiter. Sein Unternehmen stellt so genannte Protocol Stacks her, die quasi die Schaltzentralen von internetfähigen Handys sind.

Die Hersteller von Mikrochips wappnen sich bereits für mögliche Viren-Attacken. Nach Heyers Angaben entwickelt der Condat-Partner Texas Instruments, einer der weltgrößten Chip-Produzenten, bereits getrennte Prozessoren für die Computer- und die Telefon-Funktionen des Handys. So könne verhindert werden, dass ein Virus von einer Textdatei auf das Telefonnetz überspringe. Die technologische Innovation dürfte sich allerdings auf den Preis der Geräte niederschlagen. Auch die Hersteller der Handys wittern die Gefahr. So schließt der Branchenriese Nokia laut Sprecherin Nina Lenders Viren "besonders in den komplexen Produkten der Zukunft" nicht mehr aus. Der finnische Konzern investiert verstärkt in den Schutz vor Viren, "um die Risiken zu minimieren".

Auf Unbehagen trifft bei Experten vor allem, dass immer mehr Service-Programme in die Mobiltelefone integriert werden. Horrorszenario für den Endkunden: Ein eingeschleustes Programm wählt von selbst teure Service-Nummern, die die Telefonrechnung explodieren lassen. Die immer engere Vernetzung erhöht das Gefahrenpotenzial für derartige Unfälle. So sollen in den Labors der US-Telekomkonzerne bereits Viren entdeckt worden sein. In Spanien wurde Anfang Juni ein Fall bekannt, in dem ein Virus vom Computer per SMS-Textnachricht auf Handys übertragen wurde, ohne dort allerdings Schaden anzurichten.

Richtig gefährlich wird es aber wohl erst, wenn sich auch in den Handys eine einheitliche Software - wie die von Microsoft bei Computern - durchsetzt. Dadurch würde ein Virus einen deutlich größeren Nährboden finden. Bislang ist der Software-Markt für mobile Geräte zwar noch weitgehend fragmentiert. Gefahr droht aber auch hier vom Software-Riesen aus Redmond, denn Microsoft will mit seinem Programm Windows CE auf dem Markt für tragbare Endgeräte expandieren.
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