Vossnet gibt Internet-Dienste ab

Der Bremer Provider Vossnet gibt seine Internet-Aktivitäten an die Lübecker Ubcom AG ab. Gegen Vossnet ermittelt seit Ende vergangenen Jahres die Staatsanwaltschaft wegen betrügerischer Stromgeschäfte: Vossnet hatte Kunden günstige Stromlieferungen versprochen, für die es noch keine vertragliche Grundlage gab. Den Kunden, die sich daraufhin anmeldeten wurde eine Anmeldegebühr von DM 60,- abverlangt. Insgesamt sollen auf den Vossnet-Konten ca. 1,6 Millionen DM von etwa 27.000 Kunden eingegangen sein.

Im Zuge der Ermittlungen wurden Zweifel am Geschäftsgebaren des gesamten Unternehmens deutlich: Auch das Geschäft mit dem Internet-Zugang kann von Vossnet aufgrund finanzieller Schwierigkeiten offenbar nicht weitergeführt werden: Am 10. Januar wurde die Einstellung des technischen Betriebes bekannt.

Am 19. Januar wurde die Übernahme der Internet-Aktivitäten und des gesamten Kundenstammes durch die Ubcom AG bestätigt. Ubcom sei zur Zeit Zeit "ohnehin auf der Suche nach kleineren ISPs", die man übernehmen könne. Die Tarife, die ehemaligen Vossnet-Kunden garantiert sind, sollen unverändert angeboten werden. Die Umstellung der Kunden könne aber vorübergehend "Unwegsamkeiten" mit sich bringen, die Ubcom aber schnell ausräumen wolle. Ubcom habe distanziert sich deutlich von den anderen Geschäften von Vossnet: Mit dem Strom- und Telefonangeboten habe Ubcom nichts zu tun.