Arcor plant eigenes Glasfasernetz
Geht es nach dem derzeitigen Entwurf des Gesetzes zur Änderung telekommunikationsrechtlicher Vorschriften des Bundeswirtschaftsministeriums wird die Deutsche Telekom beim Bau des neuen Glasfasernetzes aus der Regulierung genommen. Das bedeutet, dass sie Wettbewerbern keinen Zugang zum neuen Breitbandnetz anbieten muss. Vor diesem Hintergrund hat der derzeit größte Telekom-Konkurrent Arcor den Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes in Aussicht gestellt.
Jedoch macht das Unternehmen sein Engagement von der Bereitschaft der Deutschen Telekom abhängig, bei den Baumaßnahmen des eigenen Glasfasernetzes zusätzlich Leerohre zu verlegen. Dies bestätigte Arcor-Vorstandschef Harald Stöber der Tageszeitung Die Welt. "Es wäre ökonomisch unsinnig, ein zweites Mal Tiefbaumaßnahmen vornehmen zu müssen", sagte der Chef des größten Telekom-Festnetzkonkurrenten. Arcor fordert explizit keinen Zugang zu den neuen Produkten der Telekom, wie zum Beispiel Fernseh-Übertragungen der Fußball-Bundesliga. Vielmehr plane Arcor, eigene Produkte anzubieten.
Bereits jetzt forciert Arcor den Netzausbau und rüstet sein Netz komplett mit ADSL2+-Technik aus. Die Übertragungsgeschwindigkeit erhöht sich damit auf bis zu 16 Megabit pro Sekunde. Im Upstream werden bis zu 800 Kilobit pro Sekunde erreicht. Die bisherige DSL-Technik erlaubt Übertragungsraten von bis zu 6 Megabit pro Sekunde.
Mit ADSL2+ können Kunden über das Internet mehrere TV-Programme parallel empfangen sowie gleichzeitig schnell im weltweiten Datennetz surfen und telefonieren. Videos und Songs lassen sich auch dann in Sekundenschnelle herunterladen, wenn mehrere Familienmitglieder den Multimedia-Anschluss zur gleichen Zeit nutzen. Auch das hochauflösende Fernsehen HDTV ist per ADSL2+-Zugang übers Internet zu empfangen.
Highspeed ohne Festnetzanschluss
Doch nicht nur Festnetzbetreiber investieren in neue Netze. Besonders Kabelbetreiber sind stark an der Verbreitung des sogenannten Triple Play (Internet und Telefonie über Fernsehkabel) interessiert.
Der größte deutsche Kabelnetzbetreiber, Kabel Deutschland, bietet spezielle Angebotspakete für Internet und Telefonie über das Fernsehkabel. Beispielsweise bietet das Paket "Professional" einen Internetzugang mit 6,2 Mbit/s inklusive Flatrate für unbegrenztes Surfen in Verbindung mit dem Basis-Telefonanschluss sowie einer Telefonflatrate für 49,90 Euro.
Auch für Kabel Deutschland ist die Fußball-Weltmeisterschaft ein großes Thema. Bis zu diesem Zeitpunkt will das Unternehmen mehrere Kabelnetze in Norddeutschland großflächig rückkanalfähig aufrüsten und mit Internet und Telefonie über das Fernsehkabel versorgen. Im ersten Halbjahr 2006 wird Kabel Deutschland folgende Kabelnetze rückkanalfähig aufrüsten und den Kunden Triple Play-Angebote über das Fernsehkabel machen: Großraum Hamburg (hineinreichend bis in niedersächsische Kabelnetze), das Bundesland Schleswig-Holstein, Bremen, Braunschweig, Lüneburg, Greifswald sowie weitere Teile Leipzigs und Meißen.
Dazu tauscht Kabel Deutschland in rund 15.000 Verteilerkästen in diesen Gebieten die Verstärker aus. Weitere zwei Millionen Haushalte können dann zu Internet und Telefonie über das Fernsehkabel wechseln. Einige Kunden haben zudem erstmals die Möglichkeit eines Zugangs zum Breitband-Internet, da sie in DSL-freien Gebieten leben, z.B. in Stadtteilen Lübecks und Greifswalds.

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