Entbündelter Breitbandzugang als Chance für VoIP-Anbieter
Die Bundesnetzagentur hat die Deutsche Telekom AG (DT AG)verpflichtet, ihre Wettbewerbern auf deren Nachfrage einen entbündelten Breitbandzugang auf der Basis des Internetprotokolls, den sog. IP-Bitstrom-Zugang, zu gewähren. Dieser IP-Bitstrom versetzt Wettbewerber in die Lage, Endkunden insbesondere breitbandige Internetzugänge anzubieten, ohne dass diese zwingend einen Telefonanschluss bei der DT AG benötigen. In der Regulierungsverfügung heißt es, die DT AG muss den IP-Bitstrom-Zugang zu nicht-diskriminierenden Bedingungen gewähren und sich die Entgelte für diese Zugangsleistung vorab von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen. Darüber hinaus muss sie nunmehr innerhalb von maximal drei Monaten ein Standardangebot für den IP-Bitstrom-Zugang vorlegen, mit dem die Wettbewerber die Zugangsleistung ohne aufwendige Vertragsverhandlungen beziehen können.
Damit können die Wettbewerber der DT AG ihren Kunden auch DSL-Anschlüsse anbieten, ohne dass diese gleichzeitig einen Telefonanschluss benötigen. Die Telefongespräche können dann günstig über das Internet geführt werden. Dieses so genannte "nackte DSL" bieten mittlerweile fast alle DSL-Anbieter an. Denn gerade hier erzielt man mit Voice over IP das höchste Einsparpotenzial. Die Deutsche Telekom bietet DSL komplett mit VoIP bisher nur in den USA an. Hierzulande will der Bonner Konzern sich sein Festnetzgeschäft nicht selbst kaputt machen.
Für den Einstieg in das Telefonieren über das Internet stehen dem Verbraucher grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Verfügung: VoIP in Verbindung mit einem DSL-Anschluss oder die Nutzung eines netzunabhängigen Anbieter wie beispielsweise sipgate.
Inzwischen bieten fast alle DSL-Provider auch Internettelefonie an. VoIP ist hier entweder im Gesamtpaket bereits enthalten oder kann als Option dazu gebucht werden. Anbieter wie 1&1 integrieren dabei den Telefonanschluss der T-Com derzeit noch fest in ihr VoIP-Angebot. Der Kunde kann deshalb seine bestehende Ortsrufnummer weiter nutzen. Kündigt er diesen, um auf einen reinen DSL-Anschluss umzusteigen, entfällt die Ortsrufnummer oder es entstehen Kosten für deren Portierung. Gleiches gilt für Ortsrufnummern, die von DSL-Providern selbst vergeben werden.

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