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Telekom verliert Marktanteile an Wettbewerber

11.12.2003 von
Bei der Präsentation des Tätigkeitsberichts 2002/2003 der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Reg TP) zog deren Präsident Matthias Kurth heute in Bonn eine insgesamt erfreuliche Bilanz über die Fortschritte des Wettbewerbs im deutschen Telekommunikationsmarkt. Dabei sieht er folgende Schwerpunkte bei der Entwicklung der vergangenen zwei Jahre:

  • Die Umsätze mit Telekommunikations-Dienstleistungen sind von 2001 bis 2003 um 5 Prozent auf 63 Mrd. Euro gewachsen. In den beiden vergangenen Jahren wurden 18,5 Mrd. Euro in die TK-Infrastruktur investiert (9,8 Mrd. Euro Deutsche Telekom AG, 8,7 Mrd. Euro Wettbewerber).
  • Wettbewerber konnten ihre Marktanteile erhöhen und ihre Abhängigkeit von Vorleistungen der Deutschen Telekom deutlich reduzieren. Durch den Ausbau alternativer Infrastrukturnetze führen die Wettbewerbsunternehmen nur noch 50 Prozent ihrer Einnahmen als Vorleistungskosten an die Telekom ab. Zu Beginn des Berichtszeitraums wurden noch 65 Prozent abgeführt.
  • Die Einführung von Call-by-call und Preselection im Ortsnetz hat eine rasante Verbesserung der Marktanteile der Wettbewerber ergeben. Während 2002 nur 6,4 Prozent des Ortsnetzverkehrs von Wettbewerbern abgewickelt wurden, werden dies Ende 2003 wahrscheinlich schon 25 Prozent sein.
  • Bis zum 1. Oktober 2003 wurden 1,34 Mio. neue Preselection-Kunden im Ortsnetz nahezu reibungslos auf Wettbewerber umgestellt. 4,7 Mio. Deutsche nutzen jetzt insgesamt Preselection-Angebote.
  • Bei den Ortsgesprächen liegen die Call-by-call-Angebote der Wettbewerber teilweise 75 Prozent unter den Telekom-Tarifen. Bei Ferngesprächen sind die Kosten gegenüber der Monopolzeit um 93 Prozent, bei Auslandsgesprächen um 97 Prozent gesunken. Die aus Wettbewerbsgründen erfolgte Erhöhung der analogen Anschlussgrundgebühr um 1,68 Euro wird daher durch ständig weiter sinkende Verbindungskosten mehr als kompensiert.

    Allerdings seien die in den vergangenen Jahren erzielten Wettbewerbserfolge nach wie vor regulierungsbedingt. Denn weiterhin gilt, dass gut 60 Prozent der Erlöse mit Fernverbindungen unmittelbar von der Deutschen Telekom generiert werden und von den restlichen 40 Prozent fließen mittelbar fast die Hälfte für Vorleistungen an sie zurück. Das heißt, nach wie vor entfällt ein Anteil von über 80 Prozent der Wertschöpfung bei Fernverbindungen auf den Ex-Monopolisten.
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