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Preis für bestes Online-Magazin vergeben

09.07.2000 von
Das Netzmagazin Telepolis erhält für seine Enfopol-Berichterstattung den Europäischen Preis für Online-Journalismus. Der Preis wurde auf der Medien-Konferenz Net-Media 2000in der Kategorie "Investigative Reporting" vergeben.

Der Preis wird in verschiedenen Kategorien von einer Jury verliehen, deren Mitglieder aus 15 europäischen Ländern kommen. Gesponsort wird der Preis unter anderem von Reuters, News Network, AOL Europe und Chello. Verliehen wird der Preis heute, 6. Juli 2000, in London, um 19.00 Uhr im Oliver Thompson Lecture Theatre, City University, Northampton Square, London EC1.

Telepolis ist ein Online-Medium, das über die gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Aspekte des digitalen Zeitalters informiert. Die Redaktion beschränkt sich nicht auf die aktuellen Trends und spektakulären Themen, auch wenn die Nachrichten im Zentrum stehen, sondern beleuchtet alle Facetten der Online-Welt. Telepolis erscheint im Verlag Heinz Heise, Hannover; dieser verlegt auch die Computerzeitschriften c't magazin für Computertechnik und iX Magazin für professionelle Informationstechnik. Das Web-Angebot Heise Online (www.heise.de) gehört zu den populärsten Angeboten in deutscher Sprache im World Wide Web.

Armin Medosch, Chefredakeur von Telepolis erklärte nach der Bekanntgabe der Nominierung: "Wir konnten nur deshalb so gut über Enfopol berichten, da verschiedene europäische Journalisten und Gruppen wie die britische Bürgerrechtsorganisation Statewatch und der österreichische Bürgerrechtsverein Quintessenz zusammen an dem Thema arbeiteten."

Einen investigativen Erfolg konnte Telepolis u.a. im November 1998 erzielen, als diverse unter Verschluss gehaltene Arbeitspapiere der Ratsarbeitsgruppe "Polizeiliche Zusammenarbeit", die ihre Dokumente unter dem Kürzel Enfopol ("Enforcement Police") publiziert. Die im Internet veröffentlichten Enfopol-Papiere sorgten bei europäischen Datenschützern und Politikern, aber auch Bürgerrechtsorganisationen für Aufsehen. Im Ergebnis vertagten die die Innen- und Justizminister der Europäischen Union die Entscheidung über eine entsprechende Ratsentschließung. Sie erklärten, dass die Verschiebung nicht wegen sachlicher Vorbehalte erfolge, wolle man doch erst eine öffentliche Diskussion in den Mitgliedsländern eröffnen. Das Thema sollte dann erneut im Herbst auf die Agenda gesetzt werden.
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