Roaming-Gebühren: Doch keine komplette Abschaffung?

Die EU-Kommission möchte die Roaming-Gebühren innerhalb der Europäischen Union bis zum Jahr 2016 sukzessive senken und dann komplett anschaffen. Die geplante Reform des europäischen Telekommunikations-Marktes stößt allerdings unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten auf Widerstand.

Dies berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf EU-Kreise. „Kein Land ist mit dem neuen Telekom-Paket einverstanden“, zitierte die Düsseldorfer Wirtschaftszeitung EU-Diplomaten.

Frankreich und Italien hätten die Vorschläge von EU-Kommissarin Neelie Kroes vollständig abgelehnt. Andere Staaten wiederum hätten gegen Teile der geplanten Reformen Einwände.

Die EU-Mitgliedsstaaten stellten sich vor allem die Frage, wie die Mobilfunk-Provider die Einnahmeausfälle durch die Abschaffung der Roaming-Gebühren ausgleichen könnten. Für die nächsten Jahre seien im Mobilfunkmarkt Investitionen im Milliardenbereich nötig.

Auch zahlreiche EU-Parlamentarier ließen laut „Handelsblatt“-Bericht anklingen, dass es keinen Grund gebe, die Reformen des europäischen Telekommunikations-Markts vor der Europawahl im Jahr 2014 durchzudrücken. Die litauische Ratspräsidentschaft habe aufgrund des stockenden Fortschritts in den Gesprächen für kommende Woche ein Treffen mit der EU-Kommission angesetzt.

Einige deutsche Mobilfunk-Provider bieten ihren Kunden speziellen Roaming-Optionen an, mit denen diese ihre Kosten im EU-Ausland senken können. Um einen Überblick über diese Roaming-Optionen zu gewinnen, werfen Sie einen Blick auf unsere Rubrik „Im Ausland“.