Das mobile Internet nimmt Fahrt auf
GPRS nimmt die nächste Hürde im Geschwindigkeitsrennen
Nach der Einführung von WAP dauert es ein weiteres Jahr bis im Jahr 2000 mit dem "General Packet Radio Service" (GPRS) eine weitere Hürde im Geschwindigkeitsrennen und auf dem Weg zum mobilen Internet genommen wird. Mittels GPRS sollen Handys nun die gleiche Geschwindigkeit erreichen wie ein stationäres Modem. Leider fehlen zu diesem Zeitpunkt noch die entsprechenden Geräte. Die Hersteller lassen sich aber nicht lange bitten und so kommen kurze Zeit später mit dem Motorola Timeport 260 und dem Nokia 8310 die ersten GPRS-Handys auf den Markt. Die Displays sind auch bei diesen Modellen winzig und noch schwarz-weiß. Die Geräte erreichen jetzt aber immerhin schon Modemgeschwindigkeit.
Seit März 2006 ist "Enhanced Data Rates for GSM Evolution" (EDGE) im deutschen Mobilfunknetz verfügbar. EDGE ist wie GPRS eine Weiterentwicklung der GSM-Technik, die sich mit mäßigem Aufwand in die Mobilfunknetze einbauen lässt und die schon vorhandenen Mobiltelefone nicht stört.
Mit rund 150 bis 200 kbit/sec ist EDGE zwar langsamer als UMTS, entspricht aber immer noch einer mehrfachen ISDN-Geschwindigkeit und erlaubt einen schnellen Datentransfer über ein mobiles Endgerät. Der Vorteil von EDGE ist, dass keine neuen Sender und Antennen sondern nur eine Aufrüstung der bestehenden Infrastruktur notwendig ist. Zudem sind längst nicht alle Mobiltelefone UMTS-fähig. Selbst Apples Kulthandy iPhone ist (noch) nicht für UMTS geeignet.
UMTS: Ein teures Vergnügen für Verbraucher und Mobilfunkbetreiber
Kaum sind die ersten GPRS Handys über den Ladentisch gegangen, da schrauben die Mobilfunkbetreiber schon an der nächsten Generation des mobilen Internets. In einer viel beachteten Auktion ersteigern die Mobilfunkanbieter in Deutschland für insgesamt 100 Milliarden Mark Lizenzen für UMTS ("Universal Mobile Telecommunications System"). Vermarktet wird die Technologie aber erst ab 2004. Zunächst mit mäßigem Erfolg. Gründe für den schleppenden Verkaufsstart sind vor allem die mangelnde Auswahl an UMTS-fähigen Mobiltelefonen und die hohen Kosten. Die Anbieter lassen sich das Surfen per UMTS fürstlich entlohnen, schließlich müssen sie die enormen Kosten wieder ausgleichen.
Die Datenturbos HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) und HSUPA ("High Speed Uplink Packet Access") ermöglichen Geschwindigkeiten von bis zu 7,2 Mbit/sec im Download und bis zu 1,4 Mbit/sec im Upload. Vermarktet werden die neuen Übertragungstechniken häufig unter dem Namen UMTS-Broadband. Bislang wird der schnelle UMTS-Dienst noch ohne Aufpreis im Vergleich zu normalem UMTS angeboten. Noch ist der Netzausbau für die schnelle Datenübertragungstechnik aber noch nicht abgeschlossen. HSDPA bzw. HSUPA sind demnach noch nicht an allen Orten verfügbar.
Foto: Bevor die WLAN-Hot Spots entstanden war das Handy als Modem am Notebook der einzige Weg ins mobile Internet. (o2)