Bayern fordert niedrigere Roaming-Gebühren
Die Europäische Kommission will das Telefonieren und das Versenden von SMS zwischen den EU-Mitgliedsstaaten billiger machen. Nun hat sich auch die bayerische Verbraucherministerin Beate Merk sich für sinkende Roaming-Gebühren ausgesprochen.
„Vor allem beim Versenden von SMS und dem Herunterladen von Daten mit dem Handy im Ausland sind die Preise deutlich überhöht und lassen sich durch die tatsächlichen Kosten nicht rechtfertigen“, so die Ministerin gegenüber der Münchener „Abendzeitung“. Eine solche Gebührenfalle könne nur mit einer gesetzlichen Höchstgrenze aus der Welt geschaffen werden. „Und diese Höchstgrenzen müssen angemessen sein, um bayerische Touristen und Geschäftsleute vor einer Abzocke zu schützen.“
Hintergrund: In wenigen Wochen muss das Europäische Parlament die Senkung der Roaming-Gebühren absegnen, die von der EU-Kommission befürwortet wird. Massiver Widerstand gegen die Brüsseler Pläne kommt aus Österreich, wo die Netzbetreiber bis zu 15 Prozent ihres Umsatzes mit Roaming erwirtschaften. Von den zehn Millionen deutschen Urlaubern, die pro Jahr nach Österreich fahren, stammen rund drei Millionen aus Bayern.
Der österreichische Marktführer Mobilkom stellte für den Fall, dass die Roaming-Gebühren gesenkt würden, die Möglichkeit in Aussicht, dass die Netze in den Tourismus-Gebieten nicht ausgebaut würden. Florian Niedersüß, Chef der Roaming-Abteilung von Mobilkom, beharrt auf einem Mindestsatz von 15 Cent pro SMS und forderte die österreichischen EU-Parlamentarier auf, gegen den Entwurf der Brüsseler Kommission zu stimmen.
Wie Sie nach Österreich fahren und trotzdem zu erträglichen Konditionen mit dem Handy telefonieren können, können Sie in unserem Österreich-Special nachlesen.



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