MWC: Faltbare Smartphones von Huawei und Samsung
Samsung und Huawei haben zum Auftakt des MWC ihre ersten serienreifen Smartphones mit Faltmechanismus vorgestellt. Zwischen dem "Samsung Galaxy Fold" und "Huawei X" gibt es Unterschiede bei der Faltmethode, die jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen. Wir werden einen ersten kurzen Blick auf die beiden Neuheiten.
Samsung Galaxy Fold
Das Samsung Galaxy Fold bietet zwei Displays. Im zusammengeklappten Zustand dient ein 4,6 Zoll Display als Hauptdisplay. Klappt man das Handy auseinander, so wird das innenliegende 7,3 Zoll Display sichtbar. Samsung nennt diesen faltbaren Bildschirm "Infinity-Flex-Display". Sehr praktisch ist die Tatsache, dass eine auf dem kleinen Display genutzte App bei auseinanderklappen auf dem großen Display fortgeführt wird.
Das Samsung Galaxy Fold besitzt zwei Akkus sowie einen Festspeicher von 512 GB. Der Arbeitsspeicher liegt bei 12 GB Ram. Es besitzt insgesamt sechs Kameras, drei davon bilden die Hauptkamera auf der Rückseite, zwei Objektive befinden sich auf der Innenseite und eine weitere Kamera befindet sich auf der Front.
Das Galaxy Fold wird bereits ab dem 3. Mai in Europa in den Farben Blau, Geld und Silber für etwa 2.000 Euro erhältlich sein.
Huawei Mate X: Falt-Smartphone mit Griffleiste
Beim Huawei Mate X handelt es sich um ein großes 8 Zoll Display, das in der Mitte gefaltet werden kann. Anders als beim Samsung Galaxy Fold befindet sich das Display im gefalteten Zustand nicht innen, sondern außen. Auf der Front hat so ein 6,6 Zoll großes Display, auf der Rückseite immerhin noch 6,38 Zoll. Im ausgefalteten Zustand ergibt sich ein 8 Zoll großes Display in einem fast quadratischen Format (8:7,1) mit einer Auflösung von 2.480 x 2.200 Pixel.
Klappt man den Bildschirm zusammen, so kommt der kleinere Displayteil neben einer Art Griffleiste ("GripPad") zum Liegen, der sowohl die Kameras als auch Prozessor und Speicher enthält. Diese Konstruktion hat den Vorteil, dass man keine Extra-Selfie Kamera benötigt: Die Kamera wird sowohl für normale Fotos als auch für Selfies genutzt. Sofern man andere Personen fotografiert, können diese sich sogar auf dem zu ihnen zugewandten Seite des Displays sehen - wie bei einem Selfie.
Weiterer Vorteil der Konstruktion mit der Griffleiste: Das Huawei Mate X ist im ausgeklappten Zustand nur 5,4 mm dick. Im zusammengeklappten Zustand sind es dann immer noch erträgliche 11 mm.
Auch die sonstige Hardware des Mate X ist High-End: Kirin 980 CPU, Kamera mit vier Objektiven, 4.500 mAh Akku mit 55 Watt (!) Ladeadapter. Angeblich soll das Mate X nach nur 30 Minuten Ladezeit zu 85 Prozent geladen sein. Der interne Speicher liegt bei 512 GB und der Arbeitsspeicher bei 8 GB Ram. Besonderes Highlight: Als Modemchip verbaut Huawei den hauseigenen "Balong 5000", der bereits 5G-fähig ist und damit Download-Geschwindigkeiten von bis zu 4,6 GB/s ermöglichen könnte.
Als Verkaufsstart nennt Huawei lediglich den Sommer 2019. Das Huawei Mate X soll bei uns dann zu einer UVP von etwa 2.300 Euro auf den Markt kommen.
Präsentation Huawei MWC: Ab 01:21h wird das Mate X vorgestellt
Vergleich: Vor- und Nachteile Samsung Galaxy Fold vs. Huawei Mate X
Der große Vorteil beim Huawei Mate X sind ohne Frage seine Abmessungen. Es ist mit 11 mm im zusammengeklappten Zustand wesentlich dünner als das Galaxy Fold von Samsung. Diesen Vorteil erkauft man sich allerdings auch mit einem Nachteil: Das Display des Mate X ist stets der Außenwelt ausgesetzt. Beim Galaxy Fold liegt das Hauptdisplay innen und ist so im zusammengeklappten Zustand automatisch geschützt. Huawei hat diesen Nachteil natürlich auch erkannt und deshalb auch gleich eine passende Schutzhülle präsentiert, die aber den Charakter und die Anmutung des Mate X negativ beeinflusst.
Preislich sind beide Geräte auf einem (hohen) Niveau. Wie bei ersten Geräten einer neu eingeführten Produktklasse üblich wird es auch die eine oder andere Kinderkrankheit geben. Beim Galaxy Fold scheint uns das kleinere 4,6" Display unterdimensioniert und zudem mit unerklärlich großen Displayrändern versehen zu sein. Auch im ausgeklappten Zustand zeigt sich eine große Notch, die zwar die Kameralinsen beherbergt, aber dennoch extrem groß ausfällt.
Das Konzept vom Huawei erscheint uns im ersten Moment durchdachter und praktikabler. Das Hauptdisplay ist mit 8 Zoll im Tabletmodus nicht nur merklich größer, sondern besitzt auch sehr kleine Displayränder. Der Trick mit dem GripPad ermöglicht zudem den Einsatz der Kamera für normale Aufnahmen und für Selfies, eine Notch konnte man sich so im ausgeklappten Zustand ersparen. Außerdem dürften Selfies so eine extrem gute Qualität besitzen, weil man diese ja ebenfalls mit der Hauptkamera schießt.
Wie es mit der Qualität des Schließmechanismus bestellt ist, wird sich in der Praxis zeigen. Sowohl Samsung als auch Huawei haben auf die Komplexität des Faltmechanismus hingewiesen und die Haltbarkeit der entwickelten Lösungen betont. Beide Modelle zeigen jedenfalls, in welche Richtung die Reise geht. Wir glauben zwar nicht, dass faltbare Smartphones die bislang bekannten Handys komplett ablösen werden, aber sicherlich gibt es einen großen zusätzlichen Markt für die Verbraucher, die auch unterwegs einen großen Bildschirm als unabdingbar ansehen.



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