Talkline erwägt Rückzug aus dem Festnetz

Der Anbieter Talkline fordert von der Regulierungsbehörde eine deutliche Senkung der Interconnection-Tarife. Dabei handelt es sich um die Gebühren, die die Deutsche Telekom von ihren Wettbewerbern für den Anschluss an ihr Telefonnetz verlangen darf. Diese Gebühren wird die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) in diesem Monat neu festlegen.

Talkline fordert von der RegTP eine Senkung der Gebühren um 31%. Diesen Wert ergab eine Berechnung des Unternehmens auf Grundlage einer „best practice“-Analyse. „Best practice“ bedeutet, dass die Interconnectiontarife anhand der drei günstigsten europäischen Anbieter ermittelt werden.

In die „best practice“-Analyse gingen die Unternehmen Tele Danmark, Telia (Schweden) und British Telecom ein. Eine Senkung um 31% würde den Entgelten der British Telecom entsprechen, dem drittgünstigsten Anbieter.

Sollten die neuen Interconnection-Tarife nicht erheblich gesenkt werden, erwägt Talkline den Rückzug aus dem Festnetzgeschäft. Wie ein Unternehmenssprecher mitteilte, machen die überhöhten Verbindungsentgelte und das neue Inkassoverfahren das Call by Call- bzw. Preselection-Geschäft unrentabel.

Laut Telekommunikationsgesetz müssen sich die Interconnection-Tarife an den Kosten zur Leistungsbereitstellung orientieren. Allerdings liegen noch keine Kostenunterlagen der Telekom vor. Für diesen Fall müssen die Entgelte anhand der von der EU empfohlenen "best practice"-Analyse ermittelt werden.

Auf welcher Grundlage die Gebühren nun festgelegt werden, gibt die RegTP nicht bekannt. (ah)

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