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Effiziente Computer


Effiziente Computer
Die Nachfrage von Privatkunden nach energieeffizienten Computern, befand etwa Bastian Fröhlig von Foxconn, sei noch sehr verhalten. Zwar wirbt der Stand des Computerteil-Herstellers, der zu den größten weltweit zählt, mit dem Motto "Save Energy, Stay Green" für seine Geräte. Doch rund um seinen Stand donnern die neuesten Computerspiele, und die Aussteller locken die zumeist jungen und männlichen Technikbegeisterten mit aufwändig designten PC-Gehäusen und riesigen Plasmabildschirmen.

Dagegen sei das Interesse "im Business-Bereich riesengroß", sagt Fröhlig. Das Einsparpotential, dass die neuesten Foxconn-Rechner bieten, ist auch durchaus beeindruckend. Insgesamt könnte man den Stromverbrauch eines PC um 85 Prozent senken, würden alle Bauteile aus der neuesten Energiespar-Serie von Foxconn stammen. Fröhlig rechnet vor, man könne 22 Atomkraftwerke abschalten, wenn alle geschätzt 1,6 Milliarden Computer auf der Welt mit der Technik der taiwanesischen Firma arbeiten würden.

Im Mittelpunkt des Stromspar-Rechners steht ein neuartiges Computer-Mainboard. Das schaltet drei von vier Befehlszuleitungen, so genannte "Pipelines", einfach ab, wenn der Computer sich im Leerlauf befindet. Auch zu einem versteckten Energieverbrauch durch angeschlossene USB-Geräte kann es mit dem neuen Foxconn-Mainboard nicht kommen. Das Mainboard allein kann den Stromverbrauch eines PC um 30 bis 40 Prozent drosseln, sagt Fröhlig. Dabei greift es jedoch nicht auf Anwendungen zu. Das bedeutet, die User müssen nicht befürchten, dass der Computer selbständig Programme schließt und sich herunterfährt, wenn man einmal einen Kaffee holen geht. Auch ist der Rechner innerhalb von Millisekunden wieder ansprechbar – in der Regel merkt man also noch nicht einmal etwas von der Energiespartechnik.

Das Strom sparende Büro
Was die Geschäftskunden bereits stark nachfragen, führt auch bei den Privatkunden zu Verbesserungen. Der Branchenverband BITKOM hat gemeinsam mit dem Energiekonzern EnBW im "Green Village" zwei Musterbüros aufgebaut, von denen eines mit Technik aus dem Jahre 2003 und das andere dem Stand 2008 entspricht. Im Live-Betrieb mit laufenden Stromzählern wird gezeigt, wie viel Energie ein Büro-Betrieb vor fünf Jahren verbrauchte und welche Spareffekte aktuelle Geräte bieten. Der Unterschied ist durchaus beachtlich und zeigt, dass auch Privatanwender und kleine Unternehmen ihre Stromkosten mit "Green IT" fühlbar reduzieren können.

Stromverbrauch des Musterbüros 2003 und 2008