Bedienung: Suche nach den verlorenen Umlauten
Bedienung: Suche nach den verlorenen Umlauten
Wer gern per Cursortasten durch das Menü navigiert und SMS gern auf winzigen Handytasten eintippt, der muss bei beiden Handys umdenken. Befehle, Telefonnummern und Texte gibt der Besitzer des iPhone oder des Qbowl per Touchscreen ein. Der berührungsempfindliche Bildschirm wirkt beim iPhone deutlich ausgereifter.
Das Handy reagiert auf jedes leichte Streicheln, während der Bildschirm des Qbowl etwas uneinheitlich reagiert. Manchmal bewirken auch hier schon leichte Berührungen etwas, manchmal verlangt die Fläche jedoch auch beherztes Zupacken. Dafür besitzt das Qbowl eine vollwertige QWERTZ-Tastatur (Foto, oben). Ein Plus außerdem für Vieltipper. Das Beantworten von E-Mails oder das Verfassen eines Weblog-Eintrages geraten mit dem iPhone zum Geduldspiel.
Das Tastenfeld des Qbowl kommt jedoch nicht durch Auseinanderklappen zum Vorschein, wie vom Nokia Communicator bekannt. Die Tastatur wird seitlich unter dem Display hervorgeschoben. Dabei dreht sich der Bildschirm des Qbowl auch gleich ins Querformat. Das iPhone wechselt ausschließlich auf die Befehle des Bewegungssensors zwischen Hoch- und Querformat.
iPhone: Alles auf dem Desktop
Beim iPhone liegen alle Programme wie beim Computer auf dem Desktop(Foto, links). Das liegt jedoch auch daran, dass Apple bei der Ausstattung gegeizt hat. Warum gibt es keine Spiele? Warum gibt es kein GPS? So kann der iPhone-Besitzer zwar in den Landkarten und Stadtplänen von Google Maps schmökern, aber wohin er sich verlaufen oder verfahren hat, das teilt ihm das Handy nicht mit.
Außerdem lassen sich die 8 Gigabyte Speicher im iPhone nicht durch Speicherkarten erweitern. Wer also viele Urlaubsfotos macht sollte einen Laptop dabei haben. Für Menüführung und Bedienung verdient Apple ein großes Lob.
Die Funktionsweisen der Tasten erschließt sich spielerisch: wie man das Display über die Internetseite bewegt, wie man Seiten verkleinert oder Ausschnitte vergrößert, wie man eine Seite in einem neuen Fenster öffnet, wie man zwischen mehreren geöffneten Fenstern wechselt, wie man Lesezeichen speichert und aufruft. Nicht ein einziges Mal mussten wir einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen, um das iPhone bedienen zu können. Einziger Fehler: Die PDF-Ansicht lässt sich nicht per Fingertipp vergrößern.
In der Musiksammlung, in den Filmen und in den Voicemails blättert man wie in einem Buch, selbst den Wecker stellt man mit Fingerstrichen. Das iPhone schlägt in Sachen Bedienung ein neues Kapitel auf.
Auch das Qbowl kommt mit Google Maps und ohne GPS oder Navigationsfunktion. Dafür hat es mehrere Spiele an Bord, weitere können aus dem Internet herunter geladen werden. Beim Starten der Spiele offenbart sich jedoch der schlechtere Touchsreen des Qbowl. In winzig kleiner Schrift werden wir zu Beginn des Spiels Block Breaker nach der gewünschten Sprache gefragt. Die Berührung des Bildschirms war wohl zu ungenau: Wir müssen versuchen, das Spiel in Spanisch zu beenden.
Das Qbowl ist ganz und gar Handy
Auch das Surfen im Internet macht der Touchscreen zur Wutprobe. Schnell gewöhnt sich der Benutzer aber daran, die Tastatur auszufahren und mit den Cursortasten über die Seiten zu navigieren. Zum Hineinzoomen empfiehlt sich eine Taste, die sich bei ausgeschobener Tastatur und Breitformatdarstellung auf der Oberseite des Displays befindet. Bei der Bedienung ist das Qbowl ganz und gar Handy. Das gilt auch für die Menüführung: Zunächst erscheint ein reduziertes Startmenü mit den wichtigsten Anwendungen: Musik-Player, Internet, E-Mail und Telefonfunktion. In der Mitte befindet sich ein gewürfeltes Gebilde. Das führt zum Hauptmenü. Dort sind dann alle Funktionen erreichbar.
Apropos Menü: Die Darstellung der Internetseiten gelingt dem Standard-Browser des Qbowl nicht so gut wie dem Safari-Browser des iPhone. Eher zufällig entdeckten wir im Menüpunkt "Unterhaltung" einen Opera-Browser, der dem des iPhone das Wasser reichen kann. Auf dem Apple-Handy gibt es nur einen Browser, und der stellt die tariftip-Internetseiten blitzsauber dar.
Kopfzerbrechen bereiten deutsche Umlaute. Das iPhone ergänzt angefangene Wörter, ähnlich dem bekannten T9, und verwendet dabei auch Umlaute. Die vorgeschlagenen Wörter kann man annehmen oder ablehnen. Im Ernstfall muss man dann trotzdem ein „ä“ als „ae“ schreiben. Das Qbowl bietet zwar auf der eingeblendeten Tastatur die Umlaute, spart sie aber ausgerechnet auf der ausschiebbaren Tastatur wieder ein.